FDP Wetterau will Lockerung der Bonpflicht auch für Bäckereien

05.02.2020

FDP Wetterau will Lockerung der Bonpflicht auf bei Bäckereien Hahn/Patzak: Das System der beruflichen Bildung steht auch bei uns auf dem Prüfstand
Anlässlich ihres Firmenbesuches bei dem Obermeister der Bäckerinnung im Wetteraukreis, Uwe Rupf in Bad Vilbel-Dortelweil, diskutierten der heimische FDP-Landtags- und Kreistagsabgeordnete Dr.h.c. Jörg-Uwe Hahn gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten, Uwe Patzak, nicht nur das Thema Bonpflicht durch neue bundesgesetzliche Regeln. Wie der FDP-Vizepräsident des Hessischen Landtages nach dem Gespräch mitteilte, habe die FDP-Bundestagsfraktion einen Gesetzentwurf eingebracht, der den Steuerbetrug einerseits wirksam bekämpft, anderseits den umweltpolitischen, bürokratischen und teuren Unsinn der Bonpflicht auf ein erträgliches Maß reduziere. „Wir wollen, dass bei allen zertifizierten technischen Kassen Manipulationen an der Kasse ausgeschlossen sind, und dann auch die Bonpflicht aufgegeben wird. Das schont die Umwelt und die Nerven der Kunden.“, hob der FDP-Politiker Hahn hervor. Frankreich schaffe die Bons ab, Deutschland führe diese ein.
Der Obermeister der Kreishandwerkerschaft Uwe Rumpf macht in dem Gespräch zusätzlich deutlich, dass er erwarte, dass jedenfalls bei kleineren Unternehmen Freistellung von der Bonpflicht durch die zuständigen Bundesbehörden erfolgen werde. „Wir machen schon so viel Bürokratie, dass es tatsächlich nicht sinnvoll ist, wenn wir zusätzlich nun auch noch uns mit unnötigen Papierbergen auseinandersetzen müssen.“, so der Obermeister der Bäcker aus der Wetterau.
Für die in der Kreispolitik seit Jahren aktiven FDP-Politiker Wolfgang Patzak (Büdingen) und Jörg-Uwe Hahn (Bad Vilbel) war das Thema der Berufsschulausbildung der Bäcker in der Wetterau von besonderer Bedeutung. Obermeister Rumpf machte deutlich, dass leider die Zahl der Auszubildenden im heimischen Bäckerhandwerk rückgängig seien. Dieses habe natürlich damit zu tun, dass eine Vielzahl der noch vor 20 Jahren vorhandenen kleineren Familien-Bäckereien vor Ort nicht mehr existieren würden, dass es darüber hinaus nur noch ca. 27 Mitglieder der Kreishandwerkerschaft der Bäcker überhaut gebe. „Das hat natürlich mit der Ausbildungssituation zu tun, aber selbstverständlich auch mit der Konkurrenz der Ketten und letztlich dem Problem der Generationenübergabe in den einzelnen Betrieben.“
Rumpf machte deutlich, dass gerade Familienbäckereien wie sein Betrieb in der künftigen Hessentagsstadt Bad Vilbel „sieben Tage die Woche“ Familienmitglieder fordere. Es sei deshalb sehr schwer, Nachfolger für einen derartigen Lebensstil zu motivieren, da sicherlich die entsprechenden Verdienstmargen durch Großbäckereien industrieller Fertigung sich reduziert hätte. Rumpf forderte die FDP-Politiker dazu auf, dafür Sorge zu tragen, dass künftig ausschließlich in der Berufsschule ausschließlich „Blockunterricht“ angeboten werde. „Und dann ist es relativ egal, an welchem Ort in der Wetterau oder in einem Nachbarkreis“, so Rumpf abschließend.
Hahn und Patzak erfuhren aus dem Munde des Fachmanns, dass gerade kleinere Familienbetriebe etwas „anbieten müssten.“ So könnte dies eine eigene Konditorei bzw. ein zusätzliches Café-Angebot sein, einige Kollegen in der Wetterau seien auch sehr erfolgreich mit dem Angebot eines Frühstücks-Brunch an den Sonntagen.

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